Amphybrachys 

Sandbild: Amphybrachys

 

Was ist Chirophonetik?

Die Chirophonetik ist eine Therapie, bei der mit Sprache und Berührung behandelt wird. Sie ist somit eine Sprach- und Wahrnehmungstherapie.

Der Name leitet sich ab von den griechischen Wörtern «cheir» – Hand, und «phone» – Stimme, Laut, Ton. Beim Sprechen eines jeden Lautes bildet sich im Mundraum eine charakteristische Luftströmung. Deren Form wird mit den Händen, vorwiegend auf den Rücken des Patienten übertragen, d.h. gestrichen. Dabei wird der entsprechende Laut gleichzeitig gesprochen. Der Patient fühlt die Form und hört den Laut. Dies führt zu einer intensiven Lautwahrnehmung und zu einer gesteigerten Sprachsensorik. Mit jeder Sprachwahrnehmung geht ein inneres Mitsprechen einher. Bei dem lauschenden Patienten verstärkt dieser Tasteindruck den Willen zum eigenen Sprechen. Zugleich wirkt jeder Laut seiner Qualität entsprechend auf den Gesamtorganismus; sei es anregend, beruhigend, impulsierend, ermutigend oder befreiend. Die Kräfte der Sprache wirken so heilend.

In der Chirophonetik können neben den Lauten auch Rhythmen und andere Sonderformen therapeutisch eingesetzt werden.

 

Die Entstehung der Chirophonetik

Die Chirophonetik wurde aus den anthroposophisch-medizinischen Erkenntnissen Rudolf Steiners von dem Heilpädagogen und Logopäden Dr. phil. Alfred Baur entwickelt und in Zusammenarbeit mit seiner Frau Dr. med. Ilse Baur in deren heilpädagogischer und sprachtherapeutischer Praxis angewendet.

Seit 1976 wird sie in der «Schule für Chirophonetik» Menschen gelehrt, die ihr therapeutisches oder heilpädagogisches Können auf diesem Wege ergänzen und vertiefen wollen, um – wie Alfred Baur es ausgedrückt hat – «das ICH des Erkrankten zu stärken, damit es in Freiheit und Selbstverantwortung am eigenen Schicksal weitergestalten kann».

Inzwischen wird die Chirophonetik weltweit praktiziert.